bis 19.10 | #4389ARTatBerlin | Haverkampf Leistenschneider zeigt ab 07. September 2024 die Ausstellung Der Anfang steht schon fest des Künstlers Alex Müller.
Alex Müller schafft mit Malerei, Skulptur und Zeichnung Räume und inszeniert sie als begehbare Bilder. In ihren Arbeiten verwandelt sie organische Materialien wie Erbsen oder blauen Mohn und Gegenstände aus der Alltagsrealität in fantastische, paradoxe und rätselhafte Arrangements. Neben autobiografischen Quellen spielt bei der Entstehung der Werke das kulturelle Gedächtnis einer medial geprägten Gesellschaft eine zentrale Rolle.
Die Inspiration durch Fernsehserien aus der Kindheit und Jugend der Künstlerin, ihre Bewunderung für Filmemacher wie Peter Greenaway und ihre Faszination für mythologisches und astrologisches Wissen. Aber auch die deutsche Geschichte, die Teilung Deutschlands und die Ost-West-Konstellation ihrer Familie sind hier von großer Bedeutung. Dementsprechend oszillieren Alex Müllers Arbeiten zwischen Identifikation und Geheimnis, Sinnstiftung und Hermetik und spielen gekonnt mit den Grenzen zwischen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Film, Sound und Performance.
Dominic Eichler schreibt im Ausstellungstext: „Alles, was wir tun, beruht auf dem, was vorher war. Wenn wir zur Kunst gehen, betreten wir – ästhetisch betrachtet – einen schon vollständig möblierten Raum und bringen unser vollständig möbliertes Selbst mit. Für ihre erste Einzelausstellung in der Galerie, Der Anfang steht schon fest, hat sich die Künstlerin Alex Müller für die Beletage eines Charlottenburger Altbaus des 19. Jahrhunderts, mit ihren klassischen Proportionen und hohen Decken, etwas ausgedacht, das einem sonderbaren Neueinzug gleicht. (Eine Ausstellung in einer Galerie ist eine Art Zusammenwohnen oder atmosphärische Besetzung, eine – wenn auch temporäre – Beanspruchung der Räume vonanderen.)
Die Zusammenstellung der unterschiedlichen Werke durch die Künstlerin weckt die Vorstellung von einem subjektiven, bruchstückhaften, familiären Raum, der viele Vergangenheiten hat und zahlreiche Geschichten erzählen kann. Eine Reihe figurativer Malereien (darunter einige freistehende mit „dicken“, gepolsterten und bestickten Oberflächen), seltsame Skulpturen (wie Der Ursprung, 2024, die an ein merkwürdiges Geschlechtsorgan erinnert) und Interventionen (darunter Wandzeichnungen aus Mohnsamen) sind ein – durchaus eigentümlicher – Nachhall von Erfahrungen, die aus den Erinnerungen der Künstlerin an ihre Familie und aus ihrem mit Symbolen aufgeladenen Unbewussten aufsteigen. Produktion und Reproduktion, Samen und Reflexionen sind im Überfluss vorhanden.“
Über Alex Müller
Alex Müller (geb. 1969) lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten sind in Sammlungen wie dem Leopold-Hoesch-Museum, der Julia Stoschek Collection, der Sammlung Grässlin und zahlreichen privaten Sammlungen vertreten und wurden in Museumsausstellungen in der Kunsthalle Baden-Baden, der Schirn Kunsthalle Frankfurt, dem Kunstmuseum Stuttgart oder jüngst in der Kunsthalle Nürnberg präsentiert.
Vernissage: Freitag, 06. September 2024, 18-20 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 07. September – Samstag, 19. Oktober 2024
Zur Galerie
Bildunterschrift Title: Alex Müller, Die verpackte Unbekannte (The wrapped unknown), 2024, acrylic, ink on GDR packaging paper on canvas, 150 x 150 x 10 cm. Photo: Ludger Paffrath
Ausstellung Alex Müller – Haverkampf Leistenschneider | Contemporary Art – | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin