post-title Alexandra Ranner | Karmakollaps | Georg Kolbe Museum | 07.10.-08.01.2017

Alexandra Ranner | Karmakollaps | Georg Kolbe Museum | 07.10.-08.01.2017

Alexandra Ranner | Karmakollaps | Georg Kolbe Museum | 07.10.-08.01.2017

Alexandra Ranner | Karmakollaps | Georg Kolbe Museum | 07.10.-08.01.2017

bis 08.01. |  #0949ARTatBerlin | Georg Kolbe Museum zeigt seit dem 07. Oktober 2016 die Ausstellung „Karmakollaps“ der Künstlerin Alexandra Ranner.

Für den Tatendrang und das gleichsam unentwegte Straucheln der menschlichen Seele findet Alexandra Ranner in ihren Videoinstallationen, Skulpturen und Filmen überwältigende Bilder voller Schönheit und Schmerz. Alexandra Ranners Werk wurde erstmals 2001 auf der letzten von Harald Szeemann kuratierten Biennale von Venedig einem größeren Publikum vorgestellt, seit 2007 lehrt sie an der Berliner Universität der Künste als Professorin. Für diese erste museale Einzelausstellung ihres Werkes sind in den vergangenen Jahren zwei neue große Arbeiten entstanden.

„Das Karma steht für die menschliche Hoffnung auf Erlösung. Der Kollaps für den Zustand, wenn alle Dämme brechen. Alexandra Ranner richtet unsere Blicke, schärft unsere Sinne und öffnet auf ungewöhnliche Weise unsere Wahrnehmung.“ Sagt Dr. Julia Wallner, Direktorin des Georg Kolbe Museums

Die großformatigen, teilweise begehbaren Arbeiten der Künstlerin werden im Alt- und Neubau des Museums und im Garten zu sehen sein. Aus Modellen von minimalistischen Raumarchitekturen und scheinbar verlassenen Interieurs entwickelt Alexandra Ranner ihre präzise Bildsprache. Ihre mit Mitteln der klassischen Bildhauerei und illusionistischer Malerei erzeugten Räume wecken Erinnerungen an gesehene Bilder und Orte und sind zugleich vollkommen losgelöst von der greifbaren Wirklichkeit.

Die Kunsthistorikerin Nicola Graef schreibt in der im Oktober erscheinenden Monografie zu Ranner: „Die Häuser der Künstlerin wirken wie Mahnmale, Erinnerungen an eine gute Zeit […] Man kann hier etwas finden, das mittlerweile in der aktuellen Kunst nur noch selten zu sehen ist. Diese Arbeiten sind auf eine unbegreifliche Weise so intim, dass das Betrachten uns schmerzhaft nahegehen kann. Es ist im absurdesten Sinne eine Hinwendung zur schmerzhaft schönen Seite der Verzweiflung.“

2008 baute sie erstmals eine für das Publikum begehbare Arbeit. Ihr „Schlafzimmer“, unter anderem ausgestellt im Kunstmuseum Wolfsburg (2008) und in der Hamburger Kunsthalle (2012) zeigt einen unheimlichen Ort, der gleichzeitig seltsam vertraut erscheint. Als freistehender architektonischer Körper nimmt die Installation für die Dauer der Ausstellung das gesamte Bildhaueratelier Georg Kolbes ein.

Im Garten zwischen Wohnhaus und Museum wird die großformatige Arbeit „Ich habe genug“ präsentiert. Im verdunkelten Inneren eines speziell angefertigten und dennoch scheinbar prototypischen Gartenhäuschens ist ein aus realen, imitierten und künstlich erzeugten Elementen montierter Film zu sehen. Er zeigt einen abgetrennten Männerkopf auf einem Gewässer treibend. Der Kopf singt laut und melodisch den bekannten Vers der Bach-Kantate: „Ich habe genug“ und kommentiert damit den eigenen desolaten Zustand.

Im Museum werden neben dem tragisch-komischen „Silencio Súbito“ auch neue Arbeiten Alexandra Ranners gezeigt, die eigens für die Ausstellung entstanden: „Flur“ und „Glückselige Männer“. Die aufwändige Filminstallation „Flur“ im Neubau öffnet surreale Räume, die zwischen Konkretion und Imagination eine eigene Wirklichkeit behaupten. Die zweite für die Ausstellung entstandene filmische Arbeit „Glückselige Männer“ wird ebenfalls im Neubau gezeigt. Der Film selbst kann nur durch ein Schaufenster betrachtet werden, der Zuschauer wird zum Voyeur einer intimen Szene.

„Was in Ranners Universum gänzlich fehlt, ist die Perspektive auf eine stets angekündigte, aber nie eintretende Erlösung.[…] Gewissermaßen schauen wir hier der Agonie des reinen Seins zu, das sich beim Zusehen in eine Zustand verwandelt, der sich vollkommen selbst genügt und auch gar nichts andere mehr will.“ Stephan Berg, Direktor des Bonner Kunstmuseums in der Monografie zu Alexandra Ranner.

Kurze Biografie von Alexandra Ranner
Alexandra Ranner ist bildende Künstlerin in den Medien Skulptur, Film, Fotografie und Installation, sie lebt und arbeitet in Berlin. 2001 war sie auf der 49. Biennale in Venedig vertreten, sowie in den Ausstellungen (Auswahl): International Triennale of Contemporary Art, Yokohama, Japan, „Outlook”, International Art Exhibition Athen, “Why pictures now?” (MUMOK, Wien), “Interieur/Exterieur–Wohnen in der Kunst“, (Kunstmuseum Wolfsburg), „Unsichtbare Schatten – Bilder der Verunsicherung, (Kunstmuseum Marta Herford), “Lost Places”, (Hamburger Kunsthalle), “Heimsuchung – Unsichere Räume in der Kunst der Gegenwart” (Kunstmuseum Bonn).

Ihre Arbeiten wurden ausgezeichnet mit dem HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst, dem Bayerischen Staatspreis Bildender Künste, sowie dem Stipendium der Karl-Schmidt-Rottluff Stiftung. Seit 2007 lehrt sie als Professorin für Plastische und Räumliche Darstellung im Studiengang Architektur an der Universität der Künste, Berlin.

Ende Oktober erscheint im Verlag für moderne Kunst (Nürnberg) eine Monografie zu Alexandra Ranner mit dem Titel: Karmakollaps

Donnerstag, 08. Dezember 2016: Gespräch mit dem Kunstsammler Heiner Wemhörner:

Mittwoch, 14. Dezember 2016: Vortrag von Dr. Annelie Lütgens von der Berlinischen Galerie:

Eröffnung: Freitag, 07. Oktober 2016 

Ausstellungsdaten: Freitag, 07. Oktober 2016 – Sonntag, 08. Januar 2017 

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Bildunterschrift: Alexandra Ranner Flur 2016 Film Still 24 Min loop 2 Foto Markus Buehler

Ausstellung Alexandra Ranner – Karmakollaps – Georg Kolbe Museum – Kunst in Berlin ART at Berlin 

 

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