post-title Armin Boehm | LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE | König Galerie (Nave) | 11.09.–27.10.2024

Armin Boehm | LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE | König Galerie (Nave) | 11.09.–27.10.2024

Armin Boehm | LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE | König Galerie (Nave) | 11.09.–27.10.2024

Armin Boehm | LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE | König Galerie (Nave) | 11.09.–27.10.2024

bis 27.10. | #4437ARTatBerlin | König Galerie (Nave) präsentiert ab 11. September 2024 die Einzelausstellung LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE des Künstlers Armin Boehm.

Die KÖNIG GALERIE freut sich, mit LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE eine Einzelausstellung von Armin Boehm im Kirchenschiff von St. Agnes zu präsentieren. Die Ausstellung ist Boehms Debüt in der Galerie und zeigt seine neueste Serie von Gemälden, die sich mit dem verworrenen Netz menschlicher Emotionen befassen und Begehren, Angst, Schmerz und Ekstase durch seinen unverwechselbaren, vielschichtigen Ansatz erforschen. Die zwischen 2023 und 2024 entstandenen Werke erforschen ein breites Spektrum an Motiven, vom Attentat auf Donald Trump bis zum Berliner Nachtclub Berghain. Boehm seziert und kritisiert die politische und soziale Landschaft durch eine Linse, die sowohl satirisch als auch reflektierend ist, und positioniert sich so als scharfer Beobachter unserer Zeit.

In seinen Gemälden, die von vorbereitenden Zeichnungen begleitet werden, die einen Einblick in seinen kreativen Prozess geben, vermischen sich Allegorie und Karikatur in einer reichen Tradition des sozialen Kommentars. Lebendige, hybride Charaktere und chaotische Szenen sind akribisch ausgearbeitet, um ein Gefühl der Unruhe zu vermitteln. Dieser Ansatz erinnert an die mittelalterliche Ikonografie, die dramatische und oft beunruhigende Bilder verwendete, um religiöse, moralische und gesellschaftliche Botschaften zu vermitteln. Darüber hinaus greift Boehm in seinen Arbeiten auf die übertriebenen Formen der satirischen Kunst des frühen 20.

ART at Berlin - König Galerie - Armin Boehm - Courtesy of artist and galerie 2 Armin Boehm, Lust Angst Schmerz Ekstase, 2024, Berlin, Photo by Roman März, Courtesy of the artist & KÖNIG GALERIE

Rätselhafte Figuren – die sich in Maschinen, Cartoons, Tiere und ihr unbewusstes Selbst verwandeln – kanalisieren eine Zeit, die von Krisen, Umwälzungen und dem unerbittlichen Informationsfluss geprägt ist. Boehms vielschichtige Technik stellt verschiedene Texturen, Farben und Formen nebeneinander und schafft so einen komplexen Wandteppich des Zeitgeistes. Collagen mit Stoffflicken verleihen seinen Arbeiten Tiefe und eine taktile Qualität. Diese Elemente wirken wie eine zweite Haut und verstärken die Körperlichkeit und die emotionale Resonanz der Gemälde. Seine Leinwände werden zu einem Schlachtfeld aufeinanderprallender Komponenten, die die zerbrochene und vielschichtige Natur des postmodernen Lebens symbolisieren.

Masken, sowohl wörtlich als auch metaphorisch, sind ein wiederkehrendes Motiv, das den performativen Charakter der Identität und die Schichten der Künstlichkeit widerspiegelt, die alltägliche Interaktionen bestimmen. Auf dieser hyperrealen Weltbühne wird Authentizität performativ – ein Konzept, das in einer von sozialen Medien und politischem Spektakel beherrschten Ära mitschwingt. Boehms hybride Charaktere verkörpern diesen Wandel und bewegen sich in einer Welt, in der das Reale und das Simulierte zunehmend ununterscheidbar sind.

Inspiriert von „Pigsty“, einem Film von Pier Paolo Pasolini aus dem Jahr 1969, spielt IL PORCILE, 2023/24, eine dystopische Szene rund um einen Casinotisch, an dem Spieler aus aller Welt ein politisches Pokerspiel mit hohem Einsatz spielen. Ihre Gesichter sind fragmentiert, nie ganz erkennbar. Während sie spielen, kaut eine halbnackte weibliche Figur, die nur ein mit Sternen übersätes Bikinioberteil trägt, auf dem Teppich des Tisches, während zwei Männer ihr Goldmünzen zwischen die Beine schieben. Im Hintergrund durchbricht King Kong – als Metapher für die Kunst, die buchstäblich die Wahrheit enthüllt – die Architektur und gibt einen Blick auf die Skyline von New York City frei. Sein Körper ist mit Szenen aus dem persönlichen Leben des Künstlers geschmückt. Durch die Vermischung realer und fiktiver Figuren in sich überschneidenden Bereichen interpretiert Boehm Pasolinis Kritik am Establishment neu.

Armin Boehm, Lust Angst Schmerz Ekstase, 2024, Berlin, Photo by Roman März, Courtesy of the artist & KÖNIG GALERIE

In WHEN YOU WISH UPON A STAR, 2023/24, zieht ein riesiger doppelgesichtiger Puppenspieler, der an Gepetto aus Walt Disneys „Pinocchio“ von 1940 erinnert, die Fäden der politischen Figuren, während er auf einem Boot steht. Sein ungewisses Schicksal verläuft parallel zu dem des Bootes, das von einer ominösen rosafarbenen Gestalt im Hafen versenkt wird, während ein Fischer Öl ins Wasser gießt. Das Gemälde dient, ähnlich wie die Geschichte von Pinocchio, als existenzielle Metapher für Selbstbestimmung. Ein liegender Leser, der den Maler voraussieht, denkt über diese Idee nach und beschäftigt sich mit Albert Camus‘ „Der Fremde“ und der Theorie des Absurden.

LUST ANGST SCHMERZ EKSTASE ist eine schonungslose Erkundung der menschlichen Erfahrung und fordert uns heraus, uns unbequemen Wahrheiten in einer Welt zu stellen, die ständig am Abgrund zu stehen scheint. Ähnlich einem Seismographen zeichnet Boehm die Erschütterungen des gesellschaftlichen Wandels mit scharfem, kritischem Blick auf. In einer Zeit, die von Kriegen, Inflation und gesellschaftlichem Stress geprägt ist, fühlen sich seine Bilder dringend und relevant an. Die unterirdischen Atmosphären, die er erschafft, zapfen das kollektive Unbewusste an, in dem unterdrückte Wünsche und Ängste freien Lauf gelassen werden. Sie spiegeln eine gebrochene Welt wider und hinterfragen offen die Bedingungen, die unsere Realität formen.

Vernissage: Mittwoch 11, September 2024, 18:00 bis 20:00 Uhr.

Ausstellungsdaten: Mittwoch, 11. September bis Sonntag, 27. Oktober 2024

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Bildunterschrift Titel: Armin Boehm, IL PORCILE (detail), 2024 © Courtesy of the artist and KÖNIG GALERIE

Ausstellung Armin Boehm – König Galerie | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin

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