bis 15.06. | #2484ARTatBerlin | Galerie Sievi präsentiert derzeit die Ausstellung der Künstlerinnen Gudrun Sailer und Beate Bitterwolf.
Plantares, Floridez, Horizonte – Natur als Inspiration, dies ist für die im Allgäu geborene und aufgewachsene Malerin Beate Bitterwolf die große Konstante ihrer künstlerischen Arbeit. Die Nahsicht auf die organische Welt der Pflanzen einerseits, der weite Blick in die Tiefen der Landschaft, der Berge, der Erde andererseits. Ihre Malerei bewegt sich zwischen großflächiger Weite und kleinteiligen malerischen Strukturen. Im Detail wie in der Gesamtschau zeichnet ihre Bilder eine große Vielfalt der Techniken, Strukturen und Bewegungen aus. Es gibt fast immer Querungen und Überschneidungen. Der Formenkanon scheint dem malerischen Prozess entsprungen und von einer dynamischen Bewegung geleitet zu sein.
Beate Bitterwolf, Floridez 19-1-4, 60 x 100 cm, 2019
Das Konzept der Bilder fließt mit den Besonderheiten der Techniken zusammen: fließen, lasieren, pinseln wie Beate Bitterwolf es nennt, abkleben, spachteln, collagieren, schraffieren, schütten – all diese Errungenschaften des Informellen – werden von ihr vielfältig eingesetzt. Diesen Kontext dann verlassend und entgegen den Gesetzen des Informellen – treibt die Künstlerin das Bild weiter in eine Lesbarkeit, eine spezifische Thematik hinein. Der Betrachter sieht: Das Bild will gefunden, erfunden werden, es entwickelt und entfernt sich während des Prozesses. Die Malerin erfindet das Bild ohne es als fixe Idee voranzustellen.
Beitrag: Gudrun Sailer
In Ton geprägter Ausdruck von Gedanken, vertieft durch eine malerische Farbgebung, wird in der Ausstellung gezeigt. Figuren, deren Oberflächen matt, rau, auch gebrochen daher kommen, deren Inneres aber warmherzig mit dem Alltag ringt, Menschen, geprägt durch ihre Erfahrungen, in Auseinandersetzung, emotional und doch bei sich, sind es, welche Gudrun Sailer interessieren. Im Plastischen zeigt sie Verbindungen und Abstand im Zwischenmenschlichen. Erdig natürlich bis glanzvoll farbig im Kontrast zu schroffen Kanten oder scheinbar fließenden Linien, beschreiben stille Begegnungen, laden ein, sich wieder zu finden. Das Fragmentarische in der Form steht als Gleichnis für die ständige Veränderung im Leben.
Das letzte Mal 2015 in der Galerie vertreten, zeigt sie nun die aktuelle Entwicklung ihrer Arbeiten. Hier gehen die Formen nicht zuerst von der Figur aus, sondern vielmehr vom Ausdruck der Empfindung. Hinzu kommt eine Hinwendung zu mehr Farbe. Die Beeinflussung, ja Veränderung, die Form durch Farbe erfährt, bekommt mehr Raum.
Gudrun Sailer hat an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle studiert, sie lebt und arbeitet in Eberswalde.
Vernissage: Freitag, 26. April 2019, 19 Uhr, (Musikalische Umrahmung: Harmut Walter / Kontrabass)
Ausstellungsdaten: Samstag, 27. April – Samstag, 15. Juni 2019
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Bildunterschrift: Beate Bitterwolf, Floridez 19-1-4, 60 x 100 cm, 2019
Ausstellung Beate Bitterwolf + Gudrun Sailer – Galerie Sievi – Contemporary Art Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin