bis 18.07. | #4327ARTatBerlin | Raab Galerie präsentiert ab 22. Juni 2024 (Vernissage: 21.06) die Ausstellung Me, myself and Ei des Künstlers Björn Heyn.
Björn Heyns Kunstwerke sind geheimnisvoll und schön, wirken wie die Versuchung und ich betrachte sie in ihren veschiedensten Formen, während ich mich spielerisch an mir bekannte Bilder, Farben und Formen erinnere, er muss sie nicht erklären. Diese Farb- und Formexplosionen wurden vor einem viertel Jahrhundert gefeiert, als Björn Heyn noch ein Kind war: In internationalen Ausstellungen repräsentierten Werke von Matisse und Picasso das zwanzigste Jahrhundert, als stilprägend, anregend und unübertroffen in ihrer Bedeutung. Björn Heyn fügt diesem Bild noch Fernand Léger hinzu, legt Wert auf das geschriebene Wort auf der Leinwand und probiert nun aus, was man unbefangen, mit Witz und täglicher Routine malen kann. Die Reaktion der Betrachter ist direkt und überzeugend: diese Werke sind liebenswert, hintergründig, farbenfroh und ausdrucksstark. Es sind anregende Gefährten in den eigenen vier Wänden.
Jahrreiss liebt den vermeindlichen bildnerischen Zufall, die zerbrochenen Bilder und Überlagerungen, die nach vielen Jahren des Plakatklebens auf einer Fläche übriggeblieben sind. Der Fotograf, Regisseur, Autor und Theatermann sowie erfolgreiche Werbekünstler sucht mit geübtem Auge das Ewige im vergänglichen Plakat, hier ein Stück Botticelli Venus, dort eine Medici Schönheit. Er collagiert und decollagiert Plakatteile aus süditalienischen Regionen, rettet die Teile, die von Substanz sind, um daraus völlig neue Eindrücke zu sammeln. Dabei stoßen Motive aufeinander, über die wir uns in gleichem Zusammenhang nie Gedanken gemacht hätten. Wir erfeuen uns an unerwarteten Denkansätzen und beobachten, welche Anziehungskraft und Magie der Verfall ausüben kann. Für den Künstler Jahrreiss, dessen Werk sich ständig zwischen filmischer Schnelligkeit und Standhaftigkeit des fotografierten oder designten Bildes befindet, steht dabei die Suche nach dem Motiv im Vordergrund, das zeitlos ist.
Björn Heyn bezieht sich auf große moderne Malerei, auf Schrift und Wort. Es gab sie immer, auch in Zeiten von political correctness, als die Dualität von Politik und Kultur aufgehoben war. Malerei erklärt nicht, sondern zeigt Gedanken auf. Malerei ist aufklärerisch. Wie die jüngste Malergeneration bestenfalls mit Malerei umgeht, zeigen die Werke von Björn Heyn. Wir können die Geheimnisse und Botschaften entschlüsseln, die uns aus den Werken entgegenkommen.
Oft sind es Gegenstände des Alltags, die eine absurde Geschichte erzählen. Wo Pipilotti Rist mit Größen spielt, spielt Björn Heyn mit Ebenen. Diese sind perspektivisch verschoben und verzerrt, so dass völlig neue Räume entstehen. Die Farbe lieben beide Künstler. Heyn ist ein visueller Mensch, schaut er sich eine Ausstellung von zum Beispiel Markus Lüpertz an, wandern sofort Elemente in seine Werke. Spaziert er durch einen Wald, findet auch diese Anmutung Erwähnung auf der Leinwand.
Vernissage: Freitag, 21. Juni 2024 von 18 bis 21 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 22 Juni. bis Donnerstag, 18. Juli 2024
Öffnungszeiten: Dienstag- Freitag 11-18 Uhr, Sonnabend 11-16 Uhr und auf Vereinbarung
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Bildunterschrift Titel: Björn Heyn: „1440 x noch nicht & nicht mehr“, 6 Leinwände a 44 x 116 cm, Hasenleim, Pigment, Acryl, Öl Pastell, Kohle, Lack, Stifte auf Leinwand
Ausstellung Björn Heyn – Raab Galerie – Zeitgenössische Kunst – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin