post-title Charlie Stein | Flow My Tears | BARK BERLIN GALLERY | 28.10.-18.11.2022

Charlie Stein | Flow My Tears | BARK BERLIN GALLERY | 28.10.-18.11.2022

Charlie Stein | Flow My Tears | BARK BERLIN GALLERY | 28.10.-18.11.2022

Charlie Stein | Flow My Tears | BARK BERLIN GALLERY | 28.10.-18.11.2022

bis 18.11. | #3682ARTatBerlin | BARK BERLIN GALLERY zeigt ab 28. Oktober 2022 die Soloausstellung “Flow My Tears“ mit neuen Arbeiten der Künstlerin Charlie Stein.

Die BARK BERLIN GALLERY zeigt Charlie Stein -„Flow My Tears“, wer diesen Titel wählt, reiht sich wohlwollend ein in die Reihe von Kunstwerken von Philip K. Dick und John Dowland, die sich um die Abgründe eines Verlustes bewegen. Abgründe, die jedem unausweichlich bevorstehen – Abgründe, die von den Betroffenen schlimmer als Höllenqualen empfunden werden. So Dowland: „…Glücklich, glücklich sind jene, die in der Hölle | Die Qualen dieser Welt nicht verspüren!“

Charlie Stein malt Androiden, in deren Mimik eine entnervte Aura der Nächstenliebe hervorscheint, gepaart mit den Aufblitzen eines pflichtbewussten Akts der Großzügigkeit. Diese Humanoiden sollen sich von uns unterscheiden, in jeder Hinsicht besser sein, und doch machen sie sich daran, das nachzuahmen, was sie niemals verstehen können. Ohne Motivation, Willen oder Gefühl ahmen sie das nach, was ihre Programmierung völlig übersteigt: die transformative Erfahrung, Leid zu erfahren.

ART at Berlin BARK BERLIN GALLERY Charlie Stein
Stein Charlie, Flow My Tears (Eliza Malfunctioning), 2022, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm

Das Problem dabei ist, dass Steins Roboter, so sehr sie auch das äußere Erscheinungsbild von Traurigkeit oder Trauer vorgeben, nicht in der Lage sind, ein Gefühl von melancholischer Abwesenheit in die Gesamtheit ihrer Programmierung zu integrieren.
In Steins Robotern schimmert die Erfahrung der Tragödie. In ihren polierten Körpern sehen wir das Beste in uns, und damit auch das, was wir an uns selbst am meisten verachten: unser Versagen, unsere Hoffnungen, unsere unerfüllten Bedürfnisse. Selbst unsere Sterblichkeit starrt uns durch die Fenster ihrer Augen an, wie ein Krater, den ein Asteroid im Erdmantel hinterlassen hat.

Aber Steins verbesserte Humanoide sind nicht zu beneiden. Mit ihren erweiterten Eigenschaften, in ihrer perfektionierten Weiblichkeit, in der Art und Weise, wie sie ihre falsche Aufrichtigkeit auf die Sichtweise des Betrachters projizieren, sind sie ein entfremdetes Abbild von uns selbst. Sie verkörpern alles, was wir uns nicht aneignen können, alles, was wir nie werden können: das unerreichbare Ideal einer einzigartigen Identität zu sein, die harmonisch mit sich selbst im Einklang steht. Trotz ihres Tränenflusses werden sie niemals die unendliche Weite einer Welt verstehen, die nur gefühlt wird, und bleiben für immer blind gegenüber den Schatten, die in der Dunkelheit verweilen.

Vernissage: Freitag 28. Oktober 2022, 17:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 28. Oktober 2022 bis Freitag, 18. November 2022

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