bis 10.07. | #3064ARTatBerlin | Galerie Inga Kondeyne – Raum für Zeichnung zeigt ab 5. Juni 2021 eine Duo-Ausstellung mit Arbeiten der Künstlerin Christiane Schlosser und des Künstlers Peter Riek.
CHRISTIANE SCHLOSSER
Ein farbiger Sound bestimmt in der Ausstellung von Christiane Schlosser den Galerieraum. Ein ‚Farbmeer‘ in Blauviolett bedeckt die längste Wand. 90 Einzelblätter (34 x 24 cm, 2020) hat sie Zeile für Zeile in meditativer Gelassenheit erzeichnet. In jeder Zeile trifft sie eine Entscheidung für eine Pause, bevor sie neu konzentriert den Pinsel ansetzt. Phasenweise will Christiane Schlosser Farbe einsetzen, bleibt dabei aber immer verortet in ihrer eigenwilligen Zeichenarbeit. Diese offenbart sich deutlich beim genauen Betrachten weiterer Zeichnungen in der Ausstellung. Arbeiten, bei denen oft nur aus der Nähe zu erkennen ist, dass sie das Papier mit dem Stift großflächig regelmäßig, konzentriert berührt hat. Im nachgehenden Beobachten ihrer Kürzel, oft sind es Variationen zu geometrischen Grundformen, löst sich Spannung in Ruhe. Ihre erzeichneten Ebenen ziehen sich, Zeit aufnehmend, weiter fort.
Christiane Schlosser, 1960 geboren in Viernheim, aufgewachsen in Mannheim; 1980-82 Studium an der HfbK Hamburg; 1983-86 Studium an der HdK Berlin; 1989 Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben; 1990 Stipendium an der Akademie Schloß Solitude, Stuttgart; 1994 Daniel-Henry Kahnweiler Preis; 1994-96 Lehrauftrag für Malerei, Fachhochschule für Gestaltung, Pforzheim 2006 Projektstipendium, Künstlerhaus Schloß Balmoral, Bad Ems; 2009/10 Lehrauftrag für Zeichnen, Hochschule für Künste, Bremen; 2011 Stipendium der Bartels Fondation, Basel; lebt und arbeitet in Berlin; Ausstellungen /Auswahl: 2021, 2018, 2017, 2012/13 Galerie Inga Kondeyne, Berlin; 2018 (fast) nichts – Galerie Kim Behm, Frankfurt; 2018 Auf der ganzen Linie, Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg; 2017 Lücke, Galerie Kim Behm, Frankfurt a.M. (mit Stephan Wurmer); 2017, 2015, 2013, 2011 Galerie Linda Treiber, Ettenheimmünster; 2016 Deltabeben, Städtische Kunsthalle, Mannheim; Pfalzpreisausstellung, Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern; 2015 weißes Rauschen, Galerie Kim Behm, Frankfurt a.M.; 2014 Hokkaido, Projektraum Alte Feuerwache, Berlin; 2013 drawing the line, Galerie Kim Behm, Frankfurt a.M. (mit Rudolf de Crignis und Michael Rouillard); 2012 5.biennale der zeichnung-zeichnen ohne grenzen, Kunstverein Eislingen; horizontal, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn; Galerie Katharina Krohn, Basel; 2011 Galerie Olschewski & Behm, Frankfurt/Main (mit Carles Valverde); Zeichnung x 5, Kunstverein Reutlingen
PETER RIEK
Der Zeichner Peter Riek zeigt in dieser Ausstellung Arbeiten aus der Folge „across time“. Auch wenn der Künstler gelegentlich auf Holz, Eisen, Teppich oder Asphalt zeichnet, besinnt er sich in dieser Ausstellung ausschließlich auf das Basismaterial Papier. Nicht zuletzt weil seine Grafikschränke übervoll sind und er beim Sichten Zeichnungen aus den 90er Jahren entdeckte, überkam ihn die Lust zum Neuarrangieren der Fundstücke. Peter Riek nahm somit Überarbeitungen in Angriff, indem er Flächen überklebte, überzeichnete, interessante Fragmente ausschnitt, die wiederum in andere Blätter von ihm collagiert wurden.
Peter Riek, o.T., 1994/2020, Ölpastell, Collage, 70 x 50 cm
Da Peter Riek heute wie damals mit Ölpastellkreide von Sennelier zeichnet und auch das Arbeiten mit Collagen immer im Spiel war und ist, wird es für den Betrachter schwer zu erkennen sein, was der Künstler 1992/94 oder 2020 auf seine Schoeller-Hammer-Papiere gezeichnet oder geklebt hat. Wie hat sich in 30 Jahren sein Formenkanon verändert? Die Ausstellung bietet eine Entdeckungsreise in die zeichnerische Welt des Peter Riek.
Peter Riek, o.T., 1994/2020, Ölpastell, Collage, 70 x 50 cm
Peter Riek, geboren 1960 in Heilbronn, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und wurde unter anderem mit Stipendien der Kunststiftung Baden-Württemberg, der Cité des Arts Paris und der Bartels Stiftung Basel sowie verschiedenen Kunstpreisen ausgezeichnet. Zahlreiche Ausstellungen und Projekte z.B. mit der Prinzhorn Sammlung Heidelberg oder dem Haus am Waldsee Berlin machten ihn als Zeichner überregional bekannt.
Die Wichtendahl Galerie zeigt backstage: DORTHE GOEDEN – cuts and correlations
Bitte beachten Sie die aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona in Berlin während der Laufzeit der Ausstellung.
Ausstellungsdaten: Samstag, 5. Juni – Samstag, 10. Juli 2021
Zur Galerie
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