bis 13.08. | #3507ARTatBerlin | Galerie SCHMALFUSS BERLIN präsentiert ab 27. Juni 2022 (Vernissage: 25.06.) die Ausstellung „Von allen Seiten – die unentwegte Mitte“ der Künstler Hans-Hendrik Grimmling und Jörg Bach.
Hans-Hendrik Grimmling erlangte Bekanntheit durch sein Wirken im legendären Künstlerkreis „Tangente“, wo er 1984 Mitinitiator des legendären – und in Eigenregie initiierten – 1. Leipziger Herbstsalons war; einer halblegalen; von der DDR als „konterrevolutionär“ eingestuften Ausstellung im Messehaus am Leipziger Markt. Mitschaffende waren u.a. Lutz Dammbeck, Günter Firit, Günther Huniat, Frieder Heinze und Olaf Wegewitz.
Aufgrund dieser selbstbestimmten politischen Geste – zum damaligen Zeitpunkt ein mehr als mutiges Unterfangen – und wegen der Eigenwilligkeit seiner Kunstwerke, die zu enormer Reichweite gelangten, reagierte der Staat mit Repressionen und Ausgrenzungen. Grimmling musste neben weiteren Mitstreitern schließlich das Land verlassen. 1986 reiste er nach West-Berlin aus, wo er seither als freischaffender Künstler lebt und arbeitet.
Hans-Hendrik Grimmling, Schauspieler, 2021, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm
Aufgrund seines außergewöhnlichen künstlerischen Lebenswerks wagen wir es, Hans-Hendrik Grimmling in die Liga jener namenhaften Künstler einzureihen, in der beispielsweise auch A.R. Penck, Georg Baselitz und Markus Lüpertz anzusiedeln sind.
Seine Werke befinden sich u.a. in der Berlinischen Galerie, im Kupferstichkabinett in Dresden, im Willy-Brandt-Haus, sowie in zahlreichen weiteren namenhaften Museen – und Sammlungen.
Seit 2001 lehrte er ferner als Dozent an der Berliner Technischen Kunsthochschule, wo er von 2006 bis 2017 Professor war.
Zu den wesentlichen Motiven seines Werkes zählen Abbildungen von Menschen, Vögeln, geflügelten Fabelwesen, von weiblichen Genitalien und Segel; auch Kreuze und Schwerter sind wiederkehrende Symbole.
Als Meilenstein seines Schaffens gilt „Die Umerziehung der Vögel“. Das beeindruckende Werk steht für die klare und unbeugsame Haltung des Künstlers. Das beeindruckende Triptychon war als zentrales Werk in der Ausstellung „Künstler der DDR“ im Museum Barberini in Potsdam zu sehen.
In den Dialog mit der Malerei GRIMMLINGs tritt in dieser Ausstellung die Kunst des süddeutschen Bildhauers Jörg Bach.
Jörg Bach, Hotspots, 2019, 12, Corten Lack, 59 x 25 x 25 cm
Bach, der bei Walter Maria Förderer und Hiromi Akiyami freie Bildhauerei studierte, ist bekannt für seine Variationen an abstrakt-gewundenen Kompositionen aus Corten- und Edelstahl. Durch die Verformung der kleinen und großen witterungsbeständigen Stahlträger entstehen An- und Durchsichten, die zum Umrunden der Objekte einladen.
Er verarbeitet mit seiner Kunst das Zeitgeschehen, soziale Phänomene oder auch ganz alltägliche Zufälle. So werden bei der Betrachtung seiner Arbeiten aus dem Zusammenspiel von Titel und Werk ganz individuelle Interpretationen beim Publikum ausgelöst. Und das ist auch gewollt. So kann man eine LIEGENDE HOSE, eine FLÜCHTIGE UMARMUNG oder auch ein FLUGZEUG in unserer Ausstellung entdecken und bestaunen.
Gemeinsam sind den beiden Künstlern die starken Konturen und Formen.
Unbeirrt folgen sie beide ihrer künstlerischen Vision und erschaffen Werke von höchster Qualität.
Vernissage: Samstag, 25. Juni 2022, 15:00 – 20:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Montag, 27. Juni bis Samstag, 13. August 2022
Zur Galerie
Bildunterschrift Titel: Jörg Bach, Perlenhaufen, 2018, 23, Corten Lack, 20 x 31 x 24 cm
Ausstellung Hans-Hendrik Grimmling + Jörg Bach – Galerie SCHMALFUSS BERLIN – Zeitgenössische Kunst – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin