post-title Jeanette Mundt | God Told Him to Wait | Galerie Société | 08.09.-21.10.2023

Jeanette Mundt | God Told Him to Wait | Galerie Société | 08.09.-21.10.2023

Jeanette Mundt | God Told Him to Wait | Galerie Société | 08.09.-21.10.2023

Jeanette Mundt | God Told Him to Wait | Galerie Société | 08.09.-21.10.2023

bis 21.10. | #4024ARTatBerlin | Galerie Société präsentiert ab 08. September 2023 (Vernissage: 07.09.) die Ausstellung God Told Him to Wait der Künstlerin Jeanette Mundt. Es ist die fünfte Einzelausstellung von Jeanette Mundt in der Galerie.

Mundts dynamisches, formal vielseitiges Schaffen greift auf eine Vielzahl von Quellen zurück, die von kunsthistorischen Referenzen bis hin zu persönlichen Fotografien reichen. Indem sie Motive aus so unterschiedlichen Quellen wie Odilon Redon, illuminierten Manuskripten, mittelalterlichen Wandteppichen, Wade Guyton und Matthias Grünewald überarbeitet und wiederverwendet, vermeidet Mundt in ihren jüngsten Gemälden das Festhalten an einem individuellen Stil zugunsten eines polyästhetischen Ansatzes. Zwei anhaltende Strömungen in Mundts Praxis treten in dieser Ausstellung in den Vordergrund: ein Interesse an der Malerei von Elementen in Bewegung, wie Feuer und Licht, und die Überführung kunsthistorischer Bilder in neue Konfigurationen, die den zweideutigen Raum zwischen unserem Bildkonsum im Alltag und in der Kunst untersuchen. Ihre reichhaltigen, verführerischen Werke, die Bilder aus verschiedenen Quellen konstruieren, sprechen Fragen der Malerei, der Darstellung, der Korrektur und der Konstruktion an. Die Stimmung dieser Werke – die abwechselnd kontemplativ, sinnlich, ahnungsvoll und himmlisch sind – entspricht der Wut und Entrückung, die einen kulturellen Moment durchdringen, der durch den Klimawandel, den Anstieg des religiösen Extremismus und die Beschneidung der Frauenrechte gekennzeichnet ist.

Die Kunsthistorikerin Bettina Funcke beschreibt die ersten beiden Jahrzehnte des einundzwanzigsten Jahrhunderts als geprägt von dem, was sie eine „Kultur der Entzündung“ nennt – eine Ära, die durch die rasante Entwicklung der Technologie, die verlorene Utopie der globalen Vernetzung und die Polarisierung von Autokratie und Widerstand gekennzeichnet ist. Ein chronisches Gefühl der sozialen Entzündung führe zu einer Art systemischem Overdrive, der dadurch entstehe, dass man ständig verbunden sei. Doch Entzündungen sind, wie Funcke schreibt, auch Teil der körpereigenen Immunfunktion, „eine Möglichkeit, uns zu schützen, Infektionen oder Gewebeschäden abzuwehren“.* Jeanette Mundts einzelne Gemälde vermeiden es, direkte Kommentare zu sozialen und politischen Themen abzugeben, doch wenn man sie in Beziehung zueinander liest, nehmen sie dennoch die widersprüchlichen Strömungen auf, die ihre Zeit prägen, und konfigurieren sie neu. In God Told Him to Wait oszilliert Mundt zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Frauen- und Tierkörpern, zwischen religiöser Ikonografie und der Sprache der Störung – eine Tendenz, die Funcke in Mundts Werk als Defokalisierung beschreibt: Dinge hereinzulassen, verschiedene Perspektiven, Ästhetiken und Herangehensweisen auszuprobieren, was es ihren Werken erlaubt, „mit Flexibilität und Verletzlichkeit zu flackern „*. Sie kann beim Betrachter einen Drang zur Identifikation auslösen, der durch die eigene Hermetik des Mediums unterlaufen wird. Schwierige Malerei verweigert sich, sie widersteht der einfachen Assimilation und den einfachen Antworten.

*Bettina Funcke, „Defocalizing: Don’t just give me figuration, please!”
* Ibid.

Jeanette Mundt (geb. 1982, Vereinigte Staaten) lebt und arbeitet in New York. Ihre Einzelausstellung im TANK Shanghai wird im November 2023 eröffnet. Sie hat in Einzel- und Gruppenausstellungen international ausgestellt, u. a. im New Museum, New York, in der G2 Kunsthalle, Leipzig, im Westfälischen Kunstverein, Münster, im Musée d’art Contemporain, Bordeaux, bei David Zwirner, New York, in der Company, New York, bei Overduin und Co. in Los Angeles, bei Gavin Brown’s enterprise, New York und bei Bridget Donahue, New York. Ihre Arbeiten waren in der Whitney Biennale 2019 sowie in den Gruppenausstellungen The Rest, Lisson Gallery; The Vitalist Economy of Painting, kuratiert von Isabelle Graw, Galerie Neu, Berlin; Painting: Now and Forever, Part III, Matthew Marks und Green Naftali, New York; Sputterances, Metro Pictures, New York

Vernissage: Donnerstag, 7. September 2023

Ausstellungsdaten: Freitag, 08. September bis Samstag, 21. Oktober 2023.

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Bildunterschrift Titel: Jeanette Mundt, Sacrifice, 2023, Oil on canvas, 71.5 × 56 × 2 cm, 28 × 22 × 1 in

Ausstellung Jeanette Mundt – Galerie Société | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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