bis 10.07. | #3056ARTatBerlin | ARTES Berlin zeigt ab 28. Mai 2021 die Ausstellung Küsse am Nachmittag mit Arbeiten des Künstlers Jochen Plogsties.
ARTES Berlin zeigt erstmals in einer Solo-Show neue Arbeiten des 1974 in Cochem an der Mosel geborenen Malers Jochen Plogsties. Er studierte bei Friedemann Hahn an der Kunsthochschule Mainz sowie bei Arno Rink und Neo Rauch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
Schlüsselbilder der Kunstgeschichte und der Gegenwartsfotografie sind stets Gegenstand der Arbeiten von Jochen Plogsties. Zuletzt erhielt er den Kunstpreis PARADIGMA Blickwechsel (2019). Zahlreiche seiner Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen wie dem Museum der bildenden Künste Leipzig, dem Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Zbludowicz Collection, London. Ausstellungen u.a. in der Kestnergesellschaft Hannover (2014), dem Museum der Bildenden Künste Leipzig und dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Frankfurt Oder (2019) zeugen von der institutionellen Relevanz des Künstlers.
Jochen Plogsties, 15_21, Ince Hall Madonna
Der Maler nutzt zumeist kanonisierte, kunsthistorische Sujets als Ausgangsmaterial und transferiert sie in die Gegenwart, indem er nicht vor Präzision strotzende Oberflächen komponiert, sondern mit gekörnten Texturen, sich zwischen Auflösung und Entstehung befindenden Figurationen und einem lockeren Duktus arbeitet. So ist sein Œuvre wie eine malerische Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Realität und Atmosphäre, die Leinwand als eine semipermeable Membran oder durchlässige Haut.
Jochen Plogsties, 2_20, Sybille von Kleve als Braut
Plogsties stellt sich Fragen über tradierte Komposita, die Ästhetik von Ordnungsstrukturen und ikonografische Lesbarkeiten. Einer möglichen Beantwortung der Frage nähert er sich mittels eines quasi kristallinen Musters. Das kaleidoskopartige Konstrukt stammt aus der persischen Theorie der 5-Punkt Geometrie. Die Arbeitsweise dieser ornamentalen Grundstruktur hat Plogsties aus dem Gemälde „Der Liebeszauber“ eines unbekannten niederrheinischen Meisters von 1480 entwickelt.
Jochen Plogsties, 2_21, Liebeszauber,
Überführt man diese historischen Darstellungen in die Gegenwartskunst, sind sie immer auch eine Auseinandersetzung mit der Lesbarkeit der Sujets.
Jochen Plogsties lebt und arbeitet in Leipzig.
In den Kabinetten präsentiert ARTES Berlin parallel grafische Werke von Gerhard Richter sowie Collagen von Marion Eichmann.
Vernissage: Freitag, 28. Mai 2021, 12:00 – 21:00 Uhr, mit musikalischer Begleitung ab 18:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 28. Mai bis Samstag, 10. Juli 2021
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