bis 21.10. | #3642ARTatBerlin | BARK BERLIN GALLERY präsentiert ab 30. September 2022 die Ausstellung „Dancing With My Father Again“ mit Malerei von Johannes Daniel und Skulpturen von Manuel Schneidewind.
„Ein Wochenende in Cantabile ist eine Möglichkeit für diejenigen, die den Beschränkungen des Gewöhnlichen entfliehen möchten. In dieser Gegend in der Toskana versammeln sich Künstler aus der ganzen Welt, um Stücke zu schaffen, die ihre grossartigen Erfahrungen bewahren. Sie verwenden lokale Zutaten und Methoden um Kunstwerke zu schaffen, die ihre Gefühle über die Städte, in denen sie sich aufgehalten haben, einfangen. Ob sie glücklich oder traurig, inspiriert oder entmutigt von ihrer Erfahrung waren, sie haben etwas aus ihrer Zeit in Cantabile mitgenommen – etwas, das sie in zukünftige Zeiten tragen werden.“
Das ist ein Auszug aus einem langen Text, der mit einer frei zugänglichen durch KI Texte-generierenden Webseite erzeugt wurde. Dem Generator wurden alle Titel der Kunstwerke von Manuel Schneidewind und Johannes Daniel der Ausstellung „Dancing with my Father again“ genannt und dann legte er los. In dem zitierten Teil oben befasst sich der Generator mit der wunderbaren Stadt Cantabile in Italien, die es natürlich nicht gibt, aber er ist nah dran, denn es ist eine aus dem Italienischen kommende Vortragsanweisung für Instrumentalmusik die erfordert die menschliche Stimme nachzuahmen.
Der munter Texte erzeugende Textgenerator vermochte es nicht, aus den Fragmenten der aufgezählten Titel eine Ahnung, eine starke Assoziation, eine Spur aufscheinen zu lassen, die nur durch Andeutungen aus der chaotischen Struktur leicht aufleuchtet und damit eine Wiedererkennung ermöglicht.
Bei beiden Künstlern ist das Fragment vordergründig. Johannes Daniel füllt seine Bilder mit ineinandergreifenden schillernden Fragmenten, Manuel Schneidewind erhebt ein Fragment zum Ganzen oder lässt auch nur die Ahnung, daß es ein Fragment ist, dieses als Ganzes auftreten.
Johannes Daniel, Fractions and feelings, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm, 2022
Bei beiden wird man sich hilflos in Unsinn verstricken, wenn man eine Rekonstruktion der Absicht unternimmt, da das grosse Ganze nicht versteckt werden sollte, vielmehr liegt die Absicht vielleicht im Assoziativen, langsam aus der Masse des Chaos eine Assoziation aufleuchten zu sehen, eine Ahnung etwas wozu es notwendig ist Gefühle zu erleben, Erfahrung zu sammeln, Begegnungen zu haben und darin eine Anspielung zu finden, die sich mit denen der Künstler deckt, weil man eben nicht eine KI ist sondern das innere Erleben mit den anderen Menschen gemein hat und teilt.
Eine Freundin konnte beim Reden auf der Wiese fast wie nebenbei zielgenau das eine vierblättrige Kleeblatt sehen und heraus picken im Meer von Kleeblättern. Schönheit, wie in den Skulpturen von Manuel Schneidewind und in den Bildern von Johannes Daniel entsteht aus der Abwesenheit des oberflächlichen Verstandes:
Every night I fall asleep this is all i ever dream
I see the man perform.
I see the man try and hide.
and sometimes I listen outside the door
lurking in the shadow of the good life
What is he hiding?
Dreaming a thought that could dream about a thought
That could think of the dreamer that thought
That could think of dreaming and getting a glimmer of God
Never dreamed that he would be gone from me.
Vernissage: Freitag 30. September 2022, 17:00 bis 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 30. September 2022 bis Freitag, 21. Oktober 2022
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