bis 15.06. | #4245ARTatBerlin | ZWINGER Galerie zeigt ab 20. April 2024 die Ausstellung Penatenhimmel der Künstlerin Kerstin Drechsel.
Tritonus, die Halboktave, the devils interval – „Ich sei der Teufel, sagt meine Mutter“. Dies ein Zitat aus den Textcollagen von Kerstin Drechsel, die sie in roter Kreuzstichschrift auf weißen Grund bringt. Es sind keine Stickereien auf Leinen, nicht Beginenhaftes zeigt sich auf den großformatigen Textbildern: Siebdrucke auf weiß grundierten Holztafeln, die die (traditionell von Frauen ausgeführte) handwerkliche Technik allenfalls nachahmen. Die Texte, bestehend aus unvollständigen Sätzen, Schlagworten, Gedankensplittern und Erinnerungen sind angeordnet wie ineinander verflochtene Strophen. Assoziationen aus unterschiedlichen Lebensbereichen eines sich konstituierenden Ichs, das sich zwischen religiöser Gemeinschaft, emanzipatorischer Queerness, Aufgehobensein und Ausbruch befindet, knallen aufeinander. „Friedensgruß wird Zungenkuss“. Biografisches klingt an, wird zum Material unter anderem.
Ungewöhnlich die Montage der Tafeln: Über die Deckenkanten hinauskragend bekommt die Inszenierung etwas Labiles, aus den Fugen Geratenes wie ein überdimensioniertes Kartenhaus. Mögen die Penaten, die römischen Hausgötter, die überall rumliegen, uns vor dessen Einsturz bewahren.
Vernissage: Freitag, 19. April 2024, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 20. April – Samstag, 15. Juni 2024
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Bildunterschrift: Courtesy ZWINGER Galerie, Kerstin Drechsel
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