bis 11.06. | #3436ARTatBerlin | FeldbuschWiesnerRudolph (FWR) zeigt ab 29. April 2022 die Ausstellung Früchte einer Freundschaft des Künstlers Paul Pretzer.
Die „Früchte einer Liebe“ sind … – so die gängige Antwort: Kinder. Was sind die „Früchte einer Freundschaft“…? Die türkisch stämmige Kinderbuchautorin Arzu Gürz Abay erzählt von ihr als einer Metapher für interkulturelle Freundschaft und ein gemeinsames Handeln. Basierend auf Sympathie, Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung kann man in ihr ruhen und aus ihr schöpfen. Und womöglich hat der in Estland geborene Künstler Paul Pretzer (geb. 1981 in Paide/ Estland; lebt und arbeitet in Barcelona) aus gutem und aktuellem Grund diesen Titel für seine Ausstellung gewählt. Um daran zu erinnern, dass Völker gemeinsame Wurzeln haben. Und dass auch eine neugewonnene persönliche Unabhängigkeit nicht die über Generationen gepflegte Freundschaft preisgibt – im Gegenteil neue Chancen und immer neue Früchte trägt.
„Neben der formalen Harmonie des Bildes achte ich besonders auf seine Mehrdeutigkeit.“
Paul Pretzer
So werden auch im Bilderkosmos der Malerei des Künstlers Paul Pretzer stets neue Figuren und Wesen „geboren“. Und es gibt Wiederbegegnungen. Wenn zum Beispiel auch „Der Idiot“ endlich eine Muschel findet, die ihm am Rücken klebt. Während sich ein Anderer, der „Strategic Smoker“, heimlich rauchend im Gehäuse des Schalentieres versteckt. Die Frucht als Motiv zieht sich durch die gesamte neue Werkserie Paul Pretzers: ob als Muschel – auch Meeres“frucht“ genannt-, ob als Kürbis, der als Podest für einen obenaufgesetzten Kopf dient, dessen Kontur wiederum eine Haube in Birnenform umfasst – ein „Birnenkopf“, u.v.a.m..
Paul Pretzer, Medusas Mutter, 2022, oil on wood, 50 x 40 cm
Pretzers erzählerische Motive sind auch Tiere wie Affen, Fische, ein Lämmerfell. Oder die Einzelporträts – meist von Jünglingen- wie das vom „Tuter“, dem die Flöte umfunktioniert das Wadenbein ersetzt und der im Harlekinkostüm angstvoll vorm großen Auftritt auf der Bühne des Lebens bangt. Und die Reihe von Stillleben arrangiert aus Obst, Gemüse und allerlei Dingen vereint in chimärenartigen Kreationen, die sich wie griechische HeldInnen des Alltags präsentieren. Alle Details sind in der Pretzer’schen Malerei liebevoll wiedergegeben und öffnen ihrem Betrachter eine Tür, um für einen Augenblick dem Leben zu entfliehen.
Paul Pretzer (geb. 1981 in Paide, Estland; lebt und arbeitet in Barcelona) studierte in Kiel und Dresden bei Prof. Ralf Kerbach und stellt als freischaffender Künstler regelmäßig in Deutschland, Europa und den U.S.A. aus.
Eröffnung: Freitag, 29. April 2022, 11:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 29. April bis Samstag, 4. Juni 2022 – ACHTUNG: verlängert bis Samstag, 11. Juni 2022
Sonderöffnung zum Gallery Weekend: Fr, 29. April 11:00 bis 21:00 Uhr, Sa – So…
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Ausstellung Paul Pretzer – FeldbuschWiesnerRudolph | Contemporary Art – Kunst in Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin