bis 07.10. | #3161ARTatBerlin | Galerie feinart berlin zeigt ab 9. September 2021 die Ausstellung „Ungeschehene Orte“ des Künstler Thomas Kleemann. Er lässt in seinen Gemälden illusionistische Räume aus Architektur- und Naturfragmenten entstehen. Meist frei von Menschen, scheinen sie doch vom menschlichen Geist bewohnt, rätselhaft und von einer Machart, die die Zeit selbst sichtbar zu machen scheint.
Wer die illusionistischen Räume aus Architektur- und Naturfragmenten von Thomas Kleemann (*1954) kennt, weiß, hier handelt es sich keinesfalls um Ideen von Landschaften, und doch besitzen diese Szenen eine so intensive, plastische Wirkung, dass man den Blick unendlich wandern lassen möchte. Als Meisterschüler von Johannes Geccelli (UdK 1981) von der Abstraktion kommend, verdichtet er seit den 1990ern seine Farbstrukturen und Reliefs aus Siliziumkarbit auf der Leinwand so, dass erkennbare Gegenstände und, mit ihnen, dem Menschen vertraute Welten auftauchen. Dennoch ist hier keine Realität. Was der Künstler uns zeigt, liegt jenseits. Es scheint, als wären hier andere Wirklichkeiten geschaffen, tief und geheimnisvoll.
Thomas Kleemann, „Optimisten des Willens I“, 2019,
Mischtechnik auf Leinwand, 110 x 90 cm © Thomas Kleemann
Die Architekturen ebenso wie die landschaftlichen Bezüge in seinen Gemälden sind hingegen geradezu archetypisch: Brücken, Häuser, Treppen, Ufer, Gebirge, die See. In verrätselte Farb- und Lichträume gefügt, erweitern sie das subjektive Bilderlebnis hinein in den Bereich des kollektiven Bildgedächtnisses. Auf diese Weise öffnen Thomas Kleemanns Werke eine Tür zurück in Vorstellungsräume einer weit zurückreichenden Kulturgeschichte. Möglicherweise erscheint es deshalb, als würden die Gemälde weniger den Raum als vielmehr die Zeit sichtbar machen. Obwohl die meisten von ihnen keine Menschen zeigen, so sind sie nicht menschenleer. Im Gegenteil scheint alles vom menschlichen Geist bewohnt, ja, für ihn vorgesehen, um durchstreift zu werden.
Thomas Kleemann, „Broken Bridge“, 2016,
Mischtechnik auf Leinwand, 240 x 190 cm © Thomas Kleemann
Thomas Kleemann, Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, Casa Baldi, und Karl-Hofer-Stipendiat, ist seit 1985 freischaffend als Künstler tätig und lebt und arbeitet in Berlin und Melz/ Müritz. Er verzeichnet zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in namhaften Kunstvereinen, Galerien und Museen unter anderem in Berlin, Hamburg, Potsdam, Düsseldorf, Saarbrücken, Mannheim, Dresden, Kiel, München wie bspw. Einzelausstellungen im Ostholstein-Museum (Eutin), Kulturforum Villa Oppenheim (Berlin) oder dem Rosenhang Museum (Weilburg) sowie Präsentationen auf Kunstmessen, darunter Nord Art, Kunstmesse Düsseldorf, ART Innsbruck, art Karlsruhe und der POSITIONS BERLIN ART FAIR.
Un-happened places – Thomas Kleemann © feinartberlin
Vernissage: Do, Fr, Sa, 9./10./11. September 2021 jeweils 17:00 bis 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 9. September bis Donnerstag, 7. Oktober 2021
Zur Galerie
Bildunterschrift Titelbild: Thomas Kleemann, Draußen am Bildrand II, 2016, Mischtechnik auf Leinwand, 190 x 150 cm, © Thomas Kleemann
Ausstellung Thomas Kleemann – Galerie feinart berlin | Zeitgenössische Kunst Berlin – Contemporary Art – Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin