bis 11.06. | #3435ARTatBerlin | FeldbuschWiesnerRudolph (FWR) präsentiert ab 29. April 2022 die Ausstellung MEER ALS DAS des Künstlers Thorsten Brinkmann.
„In meinen Bronzen sind sie (= die Dinge) ihrer eigentlichen Funkion beraubt. (…) Im Grunde sind sie nur noch Skulptur. Repräsentanten ihrer selbst.“
(Thorsten Brinkmann, 2022)
Als mediales Novum im Repertoire des Künstlers bevölkert ein Parcours miniaturhafter Bronzeskulpturen die Ausstellungsräume der Galerie. Tatsächlich setzen sie eine schon vor Jahren begonnene endlose Werkserie fort, jene der „True Romans“ (2005/06), welche der Künstler nun in Bronze gegossen und z.T. farbig lackiert hat. Ein Beispiel ist die symbiotische Verbindung zwischen einem Trichter mit einem Stromnetzsteckerkabel. Dazwischen stehen neue Skulpturen wie die auf Hundebeinen dahineilende Straussenlederhandtasche mit dem galanten Titel „Lifti L`Otrûche“. Allesamt scheinbar lebendige Konstellationen mit spielerischer Leichtigkeit – obwohl sie schwer zu heben sind.
Thorsten Brinkmann, Äglyle, 2022, C-print and Found object, 40 x 30 x 11 cm
„Im Moment arbeite ich an neuen Sehstücken. (…) Es sind surreal anmutende Horizonte, kombiniert mit realen Fundstücken. (…) Es ist natürlich ein romantisierter Blick; (…) in die ferne Unendlichkeit, konstruiert durch das Close Up zweier alter Bretter.“
Vergleichsweise monumental präsentieren sich dahingegen die neuen großformatigen Vitrinen des Künstlers mit dem darin eingefangenen und ironisch gebrochenen Sehnsuchtsbild Landschaft. Dabei berührt die ästhetische, beinahe liebevolle Wertschätzung des Künstlers zu den mit Sorgfalt ausgewählten und vermeintlich wertlosen Fundstücken, die angesichts Brinkmanns Fundus’ an einen „Steinbruch für die Konsumgeschichte des 20. Jahrhunderts“ (Arne Rautenberg) denken lässt. Ein mittig zerbrochener Teller an die Horizontlinie der Bildebene platziert, erinnert an die überm Meer untergehende Sonne. Derart kreiert Brinkmann immer neue performative Beziehungen zwischen Körper und Objekt sowie surreale Dingassemblagen. Und die Dinge erheben sich am Horizont …
Thorsten Brinkmann, Lifti L’Otruche, 2022, Bronze patinated, 43 x 29 x 11 cm
Thorsten Brinkmann (*1971 in Herne, aufgewachsen in der Nähe von Stuttgart, lebt und arbeitet in Hamburg) studierte an der HfbK Hamburg als Schüler von Franz Erhard Walther und Bernhard Blume. Seitdem beschäftigt er sich mit den Alltagsdingen, dem Objet trouve, als künstlerisches Material und stellt international aus. Seine Werke befinden sich neben zahlreichen privaten auch in verschiedenen öffentlichen Sammlungen wie der Sammlung der Bundeskunsthalle Deutschland, Gemeente Museum Den Haag, Hamburger Kunsthalle, Sammlung Falckenberg, Sammlung des Fotomuseum Winterthur, Switzerland, der Gerisch Stiftung Neumünster und in der Kunsthalle zu Kiel. Jüngst erwarb das Museum Kleihues-Bau bei Stuttgart die großformatige Assemblage mit Porträt, betitelt „D’Iron“ (2019), von Thorsten Brinkmann, welche im September diesen Jahres unter der kuratorischen Leitung von Saskia Dams ihren großen Auftritt haben wird, wenn der Künstler seine erste umfassende Soloshow in Süddeutschland präsentiert.
Eröffnung: Freitag, 29. April 2022, 11:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 29. April bis Samstag, 4. Juni 2022 – ACHTUNG: verlängert bis Samstag, 11. Juni 2022
Sonderöffnung zum Gallery Weekend: Fr, 29. April 11:00 bis 21:00 Uhr, Sa – So…
Zur Galerie
Ausstellung Thorsten Brinkmann – FeldbuschWiesnerRudolph | Contemporary Art – Kunst in Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin