Mit dem Untertitel „Kunst und Design – eine neue Einheit!“ zeigt das Bröhan-Museum ab 24. Januar 2019 die Ausstellung „Von Arts and Crafts zum Bauhaus“.
Um das Bauhaus ranken sich viele Märchen und Mythen. Begriffe wie „Bauhausstil“ oder „Die Bauhausidee“ sind Allgemeinplätze geworden. Das Bauhaus selbst wurde zum Mythos, zur Ikone der Moderne. Fälschlicherweise wird es sowohl zum Höhepunkt der Moderne gemacht als auch als Ausgangspunkt der Moderne missverstanden. Die Ausstellung „Von Arts and Crafts zum Bauhaus. Kunst und Design – eine neue Einheit!“ will mit vielen dieser Mythen aufräumen und im Rahmen des Jubiläumsprogramms „100 jahre bauhaus“ einen Beitrag zu einer designgeschichtlichen Einordnung des Bauhauses leisten.
Wie frei darf die Form sein? Wie viel Rücksicht muss sie auf die Funktion nehmen? Ist Design Kunst? Und sollten Gestalter eher mit dem Handwerk oder der Industrie zusammenarbeiten? Braucht die Moderne einen Stil? Diese Fragen, die man heute sofort mit dem Bauhaus in Verbindung bringt, werden schon 50 Jahre vorher in der englischen Arts and Crafts-Bewegung entwickelt. Die Ideen und Konzepte des Bauhauses und auch seine gestalterische Sprache sind keine Geniestreiche ohne Vorläufer. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sind sie eine logische Fortsetzung der Entwicklungen, die von der Arts and Crafts-Bewegung angestoßen wurden. Mit englischen Designern wie Dresser, Godwin und Morris entsteht eine neue Gestaltung, die in ihren Entwürfen und Theorien das Abhängigkeitsverhältnis von Kunst, Handwerk, Gestaltung und Industrie diskutiert und den Weg zum modernen Design ebnet. Das Bauhaus ist bei seiner Gründung 1919 und die ersten Jahre in Weimar kein Meilenstein der Designgeschichte, sondern der vorläufige Zwischenschritt dieser für das Design in Europa prägenden Diskussion.
Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses thematisiert die Ausstellung „Von Arts and Crafts zum Bauhaus. Kunst und Design – eine neue Einheit!“ im Bröhan-Museum die Vorgeschichte der berühmten Schule. Sie zeigt die entscheidenden Schritte der Designentwicklung von Arts and Crafts in England über die Glasgow School, den Wiener Jugendstil, den Deutschen Werkbund, die holländische Gruppe De Stijl bis zum Weimarer und Dessauer Bauhaus. Anhand von rund 300 Exponaten – Möbel, Grafikdesign, Metallkunst, Keramiken und Gemälde – aus einem halben Jahrhundert Kunst- und Designgeschichte wird dieser europäische Diskurs über das Design erläutert. Zu den Highlights zählen Designklassiker von William Morris, Charles R. Mackintosh, Josef Hoffmann, Adolf Loos und Marcel Breuer, aber auch weniger bekannte Entwürfe. Die Ausstellung zeigt, wie das Bauhaus von den verschiedenen Entwicklungen beeinflusst wurde und wie schwer es sich zunächst tat, aus der Fülle dieser Positionen eine eigenständige Formensprache zu entwickeln.
Karl Peter Röhl, DE STIJL KOMPOSITION,
1922, Öl auf Leinwand, Galerie Berinson, Berlin
Die Ausstellung wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds, von der IKEA Stiftung sowie von der Ernst von Siemens Kunststiftung. Medienpartner: Kulturradio vom rbb, Inforadio vom rbb, Yorck Kinogruppe, domus, H.O.M.E., Dinamix, where Berlin Magazin, Exberliner.
BEGLEITPROGRAMM
Eröffnung der Ausstellung
Mi, 23.1., 19 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Kostenlose öffentliche Führungen (zzgl. Museumseintritt)
an jedem Sonntag, 15 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Kostenlose öffentliche Führungen
an jedem 1. Mittwoch im Monat, 16 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich
Konzertreihe „Junge Musiker begegnen dem Jugendstil“
an jedem 1. Donnerstag im Monat, 14 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Kostenlose „Familiensonntage“
jeden 3. Sonntag im Monat, 11 Uhr, für Kinder (5-12 Jahre) und ihre Familien, 90 min.,
Anmeldung nicht erforderlich
Kostenlose offene Designwerkstatt
für Kinder und Erwachsene an jedem Sonntag, 13-17 Uhr, zzgl. Eintritt (Kinder bis 18 Jahre frei), Anmeldung nicht erforderlich
Workshops für Erwachsene:
Schmuckdesign (Sa, 9.2./13.4./4.5)
Fläche, Form, Funktion: Gestalten mit Papier (Sa, 16.03./27.04), jeweils 14-17 Uhr, ab 16 Jahre,
39,- € p.P., inkl. Eintritt und Material, verbindliche Anmeldung bis spätestens drei Tage vor dem gewählten Termin erforderlich unter: info@broehan-museum.de, Tel.: 030/32690600
Lehrerfortbildung
Do, 31.1., 16-18 Uhr. Nach einer exklusiven Führung durch die neu eröffnete Ausstellung wird das fächerübergreifende Vermittlungsprogramm für Schulklassen vorgestellt. Anmeldung erforderlich unter: n.mueller@broehan-museum.de, Telefon: 030/32690625
Programm für Schulklassen
Im Rahmen der Ausstellung bieten wie ein fächerübergreifendes Programm für Schulklassen an.
Weitere Infos: www.broehan-museum.de/vermittlung/
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Kuratoren der Ausstellung: Dr. Tobias Hoffmann, Dr. Anna Grosskopf
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Deutsch/Englisch) im Wienand Verlag: 368 Seiten mit zahlreichen farbigen Abb., Preis: 40,- € an der Museumskasse
WO? Bröhan-Museum, Schlossstraße 1a, 14059 Berlin (am Schloss Charlottenburg)
WANN? Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen
KOSTET? regulär 8,- €, ermäßigt 5,- €, Kinder unter 18 Jahren und Schulklassen Eintritt frei
Jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, ermöglicht durch die Deutsche Wohnen SE
Bildunterschrift: Karl Peter Röhl, DE STIJL KOMPOSITION, 1922, Öl auf Leinwand, Galerie Berinson, Berlin