Die KW Institute for Contemporary Art widmen sich durch die Produktion, Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer Kunst zentralen Fragen unserer Gegenwart. Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren haben sich die KW als Institution und lebendiger Ort für progressive künstlerische Praktiken in der Berliner und internationalen Kunstszene etabliert. Mittels Ausstellungen und unterschiedlichster Veranstaltungsformate greifen die KW stets aktuelle Tendenzen aus dem nationalen und internationalen zeitgenössischen Kunst- und Kulturdiskurs auf und entwickeln diese in Zusammenarbeit mit KünstlerInnen, mit Institutionen sowie durch Auftragsarbeiten aktiv weiter. Die KW besitzen keine eigene Sammlung, was dem Team der KW ein hohes Maß an Flexibilität in der Programmgestaltung und Publikumsansprache ermöglicht.
Das gegenwärtige Programm der KW unter der Leitung des Direktors Krist Gruijthuijsen entwickelt sich stets aus dem Anliegen heraus, von den beteiligten KünstlerInnen, deren Themen und Arbeitsweisen auszugehen und über politische und gesellschaftliche Fragestellungen zu reflektieren. Dabei wird die Institution als sozialer Raum begriffen, der Reflexion und den Austausch zwischen unterschiedlichen AkteurInnen und Kulturen ermöglicht und seine Besucherinnen und Besucher stets aufs Neue herausfordert. Der Gebäudekomplex der KW enthält neben den Ausstellungsetagen auch Wohnungen, Büro- und Veranstaltungsräume sowie das von Dan Graham 1999 entworfene Café Bravo im Innenhof (siehe Foto unten links).
Courtesy atelier le balto, Fotos: Frank Sperling
Neben einem international renommierten Ausstellungsprogramm kooperierten die KW regelmäßig mit nationalen und internationalen Partnern wie dem MoMA PS1 in New York, der Biennale di Venezia, der Documenta in Kassel.
Die KW Institute for Contemporary Art befinden sich in der Auguststraße in Berlin-Mitte. Sie werden institutionell gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Das Programm der KW wird unterstützt durch den KW Freunde e. V.
Geschichte
Die KW Institute for Contemporary Art wurden Anfang der 1990er-Jahre von Klaus Biesenbach und einer Gruppe junger Kunstinteressierter in einer damals fast baufälligen ehemaligen Margarinefabrik in Berlin-Mitte gegründet und haben seither wie keine andere Institution zur Entwicklung Berlins zu einer internationalen Metropole für zeitgenössische Kunst beigetragen.
Nach Klärung ausstehender Restitutionsansprüche wurde das denkmalgeschützte Vorderhaus aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Fabrikanlage aus der Gründerzeit Mitte der 1990er-Jahre durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin erworben und dem KUNST-WERKE BERLIN e. V. für die kulturelle Nutzung zur Verfügung gestellt.
Philippe Van Snick
Dag/Nacht, 1984 – fortlaufend
Installationsansicht Eingangstor KW Institute for Contemporary
Art, Foto: Frank Sperling, Courtesy Tatjana Pieters
Dank der Unterstützung durch den städtebaulichen Denkmalschutz, der Stiftung Denkmalschutz und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin konnte der KUNST-WERKE BERLIN e. V. die Immobilie sanieren und durch zwei Neubauten erweitern: Das Café Bravo wurde von dem amerikanischen Künstler Dan Graham konzipiert und in Kooperation mit der Architektin Johanne Nalbach realisiert; der Berliner Architekt Hans Düttmann hat das Quergebäude um eine 400 Quadratmeter große Ausstellungshalle erweitert. Seit der Wiedereröffnung im Herbst 1999 stehen den KW mehrere Büro- und Atelierräume in den Seitenflügeln, einer der schönsten Innenhöfe in Berlin-Mitte und eine Ausstellungsfläche von 2.000 Quadratmetern über fünf Etagen zur Verfügung, die fortlaufend von den KW und seit 1998 ebenso alle zwei Jahre von der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst genutzt werden.
Eingangstor / Installation view
KW Institute for Contemporary Art
Foto: Frank Sperling
Gegründet durch eine private Initiative im Jahr 1996, erhält die Berlin Biennale seit 2004 eine gesonderte Finanzierung als „kulturelle Spitzeneinrichtung“ durch die Kulturstiftung des Bundes. Seit 2004 fungiert der KUNST-WERKE BERLIN e. V. auch als Trägerverein der Berlin Biennale.
Viele herausragende Künstlerinnen und Künstler wurden durch erste Einzelausstellungen und mit wichtigen neuen Arbeiten in den KW präsentiert, so unter anderem Absalon, Kader Attia, Kate Cooper, Keren Cytter, Ceal Floyer, Cyprien Gaillard, Dor Guez, Channa Horwitz, Sigalit Landau, Renata Lucas, Annette Kelm, Michael Müller, Mika Rottenberg, Christoph Schlingensief, Wael Shawky, Santiago Sierra sowie Ryan Trecartin und Lizzie Fitch.
Themen- und Gruppenausstellungen wie 37 Räume (1992), Stand der Dinge(2000), Territories (2003), Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF-Ausstellung(2005), Into Me / Out of Me (2006), History Will Repeat Itself. Strategien des Reenactment in der zeitgenössischen Kunst (2007), Seeing Is Believing (2011),One on One (2012/13) oder Fire and Forget. On Violence (2015) haben das Profil der KW stark geprägt und den internationalen Kunstdiskurs fortwährend beeinflusst.
Auf den Gründungsdirektor Klaus Biesenbach folgte 2004 Gabriele Horn als Direktorin der KW Institute for Contemporary Art und der Berlin Biennale. Im Juli 2016 wechselte sie im Rahmen einer strukturellen Neuaufstellung beider Institutionen als Direktorin ganz zur Berlin Biennale.
Als ChefkuratorInnen waren Anselm Franke (2001–2006), Susanne Pfeffer (2007–2012) und Ellen Blumenstein (2013–2016) in den KW tätig. Darüber hinaus wurden regelmäßig international renommierte GastkuratorInnen eingeladen, um in den KW Ausstellungsvorhaben zu realisieren.
Seit Juli 2016 leitet Krist Gruijthuijsen als Direktor die KW. Zu seinem künstlerischen Team gehören Anna Gritz als Kuratorin, Mason Leaver-Yap und Tirdad Zolghadr als assoziierte KuratorInnen, Maurin Dietrich und Cathrin Mayer als Assistenzkuratorinnen und Projektmanagerinnen sowie Marc Hollenstein als Grafikdesigner.
Team
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Bildunterschrift: Philippe Van Snick, Dag/Nacht, 1984 – fortlaufend, Installationsansicht Eingangstor, KW Institute for Contemporary Art, Foto: Frank Sperling, Courtesy Tatjana Pieters
© ART@Berlin: KW Institute for Contemporary Art – KUNST-WERKE BERLIN e.V.