bis 09.12 | #4106ARTatBerlin | Galerie Tammen zeigt ab 17. November 2023 die Ausstellung „Trak Wendisch: Part II“ mit Malerei und Assemblagen des Künstlers Trak Wendisch. Diese Ausstellung folgt auf Part I mit Objektbildern und Skulpturen, der vorher in der Galerie Tammen gezeigt wurde.
Trak Wendisch ist eine authentische Persönlichkeit – suchend, begeisterungsfähig, kritisch. Diverse Brüche in seiner Werkentwicklung unterstreichen seine Lust an der Forschung, am Ausprobieren, an der Analyse. „Ein unveränderter Personalstil ist eine subtile Form der Freiheitsberaubung“, lässt er verlauten. „Um bestimmte neue Idee zu formulieren, brauche ich zwangsläufig auch neuartiges Material“, betont der Künstler. Das erfordert von seinen Sammlern ein gewisses Mitgehen, möchte man meinen.
Trak Wendisch, Durchblick I, 2022, Assemblage auf Leinwand, 200 x 150 cm, gerahmt
Seine neusten Werke stehen im Schnittpunkt von Malerei, Relief, Objekt-Bild, Assemblage und Skulptur. Die Serie ”Statt” (seit 2020, mit ca. 20 Bildern bisher) behandelt entfremdete Aspekte der Digitalisierung sowie Problematiken, die mit KI auf die Menschheit zukommen. „Statt“ ist ein ausuferndes Collage-System von zerschnittenen Leiterplatten, Motherboards von Personal-Computern, auf Wabenkernplatten stabilisiert und auf Tischlerplatten montiert, z.T. flächig mit Acryl gefasst.
Trak Wendisch, Durchblick II, 2023, Assemblage auf Leinwand, 210 x 150 cm, gerahmt
Kunst gedeiht in einem Dschungel aus Zitaten. Kaum ein neues Kunstwerk, das nicht auf andere verweist und deren DNA in die eigene aufnimmt. Aber anders als die an hübscher Figürlichkeit interessierten Elektronikschrott-Bastler ist Trak Wendisch nicht an Wand-Deko gelegen. Ihm geht es weniger um das Erscheinungsbild, etwa einer Stadt-Landschaft, als vielmehr um grundsätzliche Fragestellungen unseres „postbiologischen Zeitalters“.
Trak Wendisch, Hohes Haus, 2022, Assemblage auf Leinwand, 200 x 150 cm, gerahmt
Den überschießenden Zukunftserwartungen setzt Wendisch seine ästhetische Argumentation entgegen. Er distanziert sich von dem Gedanken, eine Computersimulation über die menschliche Intelligenz zu stellen. Was er inszeniert, ist die bildgestützte Bewusstmachung, dass es bereits jetzt nötig wäre, endgültig Abschied zu nehmen von einer Hybris.
Vernissage: Freitag, 17. November 2023, 19:00 – 22:00 Uhr, Einführung: Christoph Tannert, Direktor Künstlerhaus Bethanien Berlin
Ausstellungsdaten: Freitag, 17. November 2023 bis Samstag, 9. Dezember 2023
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Bildunterschrift Titel: Trak Wendisch, Barrikade vor gleichgültigem Himmel, 2022, Mischtechnik auf Leinwand, 140 x 200 cm, gerahmt
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