bis 04.06. | #0499ARTatBerlin | Anna Jill Lüpertz Gallery zeigt ab dem 23. April 2016 die Gruppenausstellung WHEN THE CAT’S AWAY, ABSTRACTION.
Gezeigt werden Arbeiten der Künstler*innen Juliette Bonneviot (FR/DE), Manuel Fernández (ES), Philip Hausmeier (DE), Vince Mckelvie (US) und Cecilia Salama (UK/US).
Die Ausstellung wird von Tina Sauerländer (peer to space) kuratiert.
Wir alle wissen um die tiefgreifenden Veränderungen, die das Internet mit sich bringt. Doch neben den Selfies und Katzenvideos, die wir online teilen, beschäftigen sich Künstler mit abstrakten Möglichkeiten zur Reflektion unseres Daseins zwischen Analogem und Digitalem. Sie entwickeln innovative künstlerische Bildsprachen und nutzen unkonventionelle Materialien.
Wir bewegen uns ständig zwischen physischem und virtuellem Raum, aber die Übergangszone ist schwer greifbar. Was heißt es denn genau, zwischen beiden Welten hin und her zu wandern? Um diesen unklar umrissenen Bereich der Interaktion zwischen Physischem und Virtuellem im alltäglichen Leben zu erkunden, wendet die Künstlerin Cecilia Salama Photoshop-Werkzeuge auf reale Gegenstände an. Sie kreiert 3D-Gummi-Objekte aus Latex, die an Handtücher erinnern, oder sie druckt digitale abstrakte Gemälde auf Fußmatten.
Wir beobachten täglich, wie sich physische und virtuelle Welt mehr und mehr verbinden, wenn wir auf Facebook unser eigenes Selbst inszenieren – denn als das Internet noch neu war, bevorzugten wir eher Pseudonyme und Fake-Identitäten. Auch in digitalen Bildwelten verschmelzen beide Ebenen. Der Künstler Vince Mckelvie bettet abstrakte animierte (digitale) Objekte in Schauplätze der realen Welt ein und erforscht die Übergangszonen des Realen in der digitalen und der physischen Welt. Philip Hausmeier kreiert abstrakte Gegenwelten zu herkömmlichen Computerspiele-Landschaften, die der User mit VR-Headset und Gamecontroller erkundet.
Das Internet nehmen wir auf der zweidimensionalen Fläche unserer Screens wahr. Obwohl physisch nicht greifbar, ist es real, weil wir es sehen und die übermittelte Information von Bedeutung ist. Dennoch ist es schwer nachzuvollziehen, wie die gesehenen Dinge entstehen. Der Künstler Manuel Fernández beschäftigt sich mit den Bedingungen digitaler Bildproduktion und abstrakter Bildsprache. Seine BG Paintings ähneln der Ästhetik von Algorithmus-generierter digitaler Kunst, sind aber in Photoshop „per Hand“ gemalt. Die visuelle Oberfläche offenbart nicht notwendigerweise ihren Herstellungsprozess.
Trotz des immateriellen Internets experimentieren Künstler mit realen Materialen, die sie verschiedenen (kunstfremden) Kontexten entnehmen. Juliette Bonneviot kombiniert natürliche und chemische Substanzen wie Xenoestrogene (synthetisches Östrogen) miteinander, die nicht unbedingt mit dem menschlichen Auge erkennbar sind, aber dennoch großen Einfluss auf unseren Körper und unser Wohlbefinden haben. Ihre Emulsionen appliziert die Künstlerin auf monumentale monochrome PVC-Leinwände, die die starke Auswirkung der Stoffe auf den Menschen zum Ausdruck bringen.
WHEN THE CAT’S AWAY, ABSTRACTION behandelt die voranschreitende Verschmelzung der wirklichen und der virtuellen Welt und offenbart das Zusammenwachsen der Ästhetik beider Welten. Die in der Ausstellung vertretenen Künstler verwenden abstrakte Bildsprache als Werkzeug für die Beschäftigung mit den Auswirkungen dieses Prozesses. Sie zeigen, wie sich unsere Lebensbedingungen und unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit mit dem Internet verändert.
Vernissage: Freitag, 22. April 2016, 18 – 22 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 23. April bis Samstag, 4. Juni 2016
Sonderöffnungszeiten zum Gallery Weekend Berlin: Freitag, 29. April, 12-21 Uhr, Samstag, 30. April, 11-19 Uhr, Sonntag, 1. Mai, 11-19 Uhr
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Bildunterschrift: via Anna Jill Lüpertz Gallery
When the Cat’s away, Abstraction – Anna Jill Lüpertz Gallery – Kunst in Berlin ART at Berlin